Der GARDENA Gartenexperte
Es muss nicht zwingend am Präparat gelegen haben, lieber Herr S., dass die Weiße Fliege noch immer auf den Gurkenpflanzen ist. Sie haben das korrekte Mittel angewendet und mit den Gelbtafeln obendrein noch Fangtafeln aufgehängt, alles bestens. Allerdings haben die Weißen fliegen einen Trick drauf: Sie legen ihre Eier in die Blätter, dort erreicht sie das Präparat nicht und zum anderen schlüpfen die Jungtiere nach und nach. Daher gibt es immer dann ein paar Individuen, wenn draußen die Luft wieder „rein“ ist. Insofern ist es für einen Behandlungserfolg gegen Weiße Fliegen - egal auf welcher Pflanze - immer von entscheidender Bedeutung, die Behandlung wiederholt durchzuführen. Dabei ist es hilfreich, abwechselnd zwei Präparate mit unterschiedlichem Wirkstoff zu verwenden, das erhöht den Bekämpfungsdruck. In Ihrem konkreten Fall: Weiterhin den Wirkstoff Kaliseife, aus Neudosan, plus die Wirkstoffe Natur-Pyrethrum und Rapsöl, aus Spruzit SchädlingsSpray (auch von Neudorff) verwenden.
Dann noch zum mangelnden Blühen Ihrer Gurken: Das erfolgreiche Kultivieren von Gurken im Gewächshaus hängt wesentlich von ihrer Erziehung und damit von ihrem Schnitt ab.
Und so funktioniert´s: Ziehen Sie den Haupttrieb senkrecht an einem Draht, bis zum Dach hoch, unter dem ja der obere Spanndraht verläuft. Leiten Sie den Trieb daran noch etwa 50 Zentimeter waagerecht und entspitzen Sie ihn dann.
Am Haupttrieb entwickeln sich bis dahin erste Früchte. Entfernen Sie diese im Bereich des unteren halben Meters bis auf vier oder fünf am Haupttrieb verbleibender Gurken. Das ist zugunsten des nachfolgenden, dann besseren Fruchtansatzes zwingend erforderlich.
Kappen Sie bereits während dieser Stammerziehungsphase alle entstehenden Seitentriebe. Belassen Sie dabei das erste Blatt und die erste Blüte. Aus den jeweils verbleibenden Knospen entwickeln sich später Neuaustriebe, das sind die eigentlichen Ertragsruten. Diese kürzen Sie nach der dritten Blüte ein.
So bekommen Sie, insgesamt, einen Haupttrieb mit wenigen ersten Gurkenfrüchten und später reichlich Seitentriebe, mit jeweils drei Gurken daran.
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