Reife Physalis auf einem grauen Holztisch

Ganz leicht: Physalis pflanzen, pflegen und vermehren

Sie ist dekorativ und lecker, aber leider auch recht teuer. Günstiger wird es, wenn Du selbst Physalis pflanzt. Und mehr Freude macht es natürlich auch, wenn Du die Frucht selbst pflückst anstatt sie einfach im nächsten Supermarkt zu kaufen.

Physalis – ein ganz besonderes Gewächs

Die Physalis ist in vielerlei Hinsicht eine außergewöhnliche Pflanze. So bringt sie ihre eigene Verpackung mit. Die etwa kirschgroße Frucht umhüllt nämlich eine Kuppel aus mehreren dünnen grünen Blättern, die mit zunehmender Reife hellbraun und papierartig werden. Damit wirkt sie fast wie ein kleiner Lampion. Außerdem ist sie mit der Tomate verwandt. Und wo die wächst, gedeiht auch die Physalis. In Deutschland ist sie gleich unter mehreren Namen bekannt: Andenbeere und Kapstachelbeere. Ihre botanisch korrekte Bezeichnung lautet allerdings Physalis peruviana.

Jede dieser Bezeichnungen verrät, woher sie kommt. Das Nachtschattengewächs stammt aus den Anden in Peru und Chile. Kultiviert wird es aber auch in Südafrika – daher Kapstachelbeere. Mittlerweile ist es unter anderem ebenso in Australien, den USA, Indien oder Südfrankreich zu finden. Und auch in deutschen Gärten. Denn wie gesagt, wo Tomaten sind, da lässt sich auch Physalis pflanzen, pflegen und vermehren.

Winterhart ist sie allerdings nicht. Deshalb gilt sie oft als einjährige Pflanze. Tatsächlich kann sie etwa eine Dekade überdauern. Doch egal wie alt sie wird, am Anfang ihrer Karriere als exotisches Highlight steht in jedem Fall ihre Anzucht. Und dafür hast Du zwei Möglichkeiten.

Variante 1: Physalis pflanzen mit Samen

Die Samen kannst Du im Fachhandel kaufen, aber auch aus der Frucht selbst gewinnen. Dazu öffnest Du ein Exemplar und holst die Samen – mit einer Pinzette oder einem Zahnstocher – heraus. Anschließend säuberst und trocknest Du sie. Mit der Anzucht solltest Du möglichst früh im Jahr, sprich im Februar, beginnen.

Für die Aussaat verwendest Du kleine Anzuchttöpfe und füllst sie mit normaler Blumenerde. Darauf kommt jeweils ein Samen, den Du nicht oder nur kaum mit Erde bedeckst. Hauptsache, Du hältst ihn regelmäßig, aber nicht zu feucht. Am besten machst Du das mit einer Sprühflasche.

Dann stellst Du die Töpfchen an einen zimmerwarmen und nicht zu hellen Platz, zum Beispiel an ein Ostfenster in Deiner Wohnung. Anschließend heißt es warten, bis sich die Keimlinge empor wagen. Das kann schon nach ein paar Tagen passieren, aber auch Wochen dauern. Mitte Mai ist die Zeit für den Umzug in den Garten oder auf den Balkon gekommen. Willst Du dort erfolgreich Deine Physalis vermehren, solltest Du sie jeweils in einem Abstand von etwa 80 Zentimetern einpflanzen. Alternativ kannst Du sie auch in einen Kübel mit einem Fassungsvermögen von zehn Litern setzen.

 

Variante 2: Physalis pflanzen mit Stecklingen

Diese Vorgehensweise bietet sich an, wenn Du in einer eher kühleren Region lebst. Denn bekanntermaßen braucht die Physalis dort länger, um in freier Natur zu reifen. Und am Ende könnte es dafür (zu) knapp werden. Setzt Du aber statt auf Samen auf Stecklinge, dann gewinnst Du kostbare Zeit. Schließlich musst Du nicht warten, bis die Saat aufgeht. Das setzt allerdings voraus, dass Du bereits ein Altgewächs der vergangenen Saison mit Trieben hast.

Diese sollten idealerweise aus einer Blattachsel stammen und eine Länge von ungefähr zehn Zentimetern haben. Solche Exemplare schneidest Du im Herbst vom Strauch möglichst schräg ab. Das vergrößert die Schnittfläche und fördert so die spätere Aufnahme von Wasser und Nährstoffen.

Zur weiteren Behandlung setzt Du die gekappten Triebe jeweils in einen Pflanzentopf mit normaler Blumenerde. Diesen stellst Du während der kalten Jahreszeit an einen hellen Ort und gießt ihn regelmäßig. Wenn alles geklappt hat, dann bilden die Stecklinge Wurzeln und Du kannst sie Mitte Mai einpflanzen.

Physalis gekonnt überwintern

Willst Du also länger als ein Jahr Freude an Deiner Physalis-Kultur haben, dann solltest Du sie vor der Frostperiode in Kübel umtopfen oder von vornherein darin einpflanzen. Anschließend stellst Du sie an einen hellen Ort mit einer durchgehenden Temperatur von etwa zehn bis 15 Grad Celsius. Zudem kannst Du die Pflanzen auf etwa ein Drittel zurückschneiden und so die Entwicklung neuer Triebe im Frühjahr fördern.

Physalis pflegen und genießen

Die Physalis mag es auch draußen gern warm und hell. Und vor allem ist sie recht durstig und sollte nicht austrocknen. Bei Bedarf musst Du sie bewässern. Anspruchsloser gibt sie sich hinsichtlich der Zufuhr von Nährstoffen. Dünger braucht sie üblicherweise nicht. Im Gegenteil: Wenn Du es damit übertreibst, dann vergeudet sie ihre Kraft in neue Triebe – auf Kosten der Ausbildung von Früchten.
Unter optimalen, also milden Bedingungen, ist frühestens im Spätsommer (August) oder sogar später mit der Ernte zu rechnen. Den richtigen Zeitpunkt zum Pflücken signalisieren die Früchte mit einer orangefarbenen Schale. Achtung: Sie reifen kaum nach und sollten deshalb nicht zu früh ins Körbchen wandern.
Die süß-säuerlich schmeckenden sowie vitaminreichen Früchte kannst Du einfach roh genießen und bis zu zwei Wochen lagern. Dank ihres interessante Äußeren machen sie sich auch optisch gut und eignen sich zum Verzieren und Dekorieren.