Gieße lieber weniger oft dafür „durchdringend“ alle 3-4 Tage. Du wirst sicher schon beobachtet haben, dass nach einem ausdauernden Landregen die Natur so richtig ergrünt, nimm Dir also auch hier die Natur als Vorbild. Es sollten schon 20-30 Liter / Quadratmeter sein. So kannst Du Deine Pflanzen zu Tiefwurzlern „erziehen“. Warum sollte sich Deine Pflanze plagen, wenn Du ihr täglich Wasser servierst, sie wird nur oberflächlich wurzeln. Kommen dann längere Trockenperioden, wird sie schnell schlapp machen. Also schick Deine Pflanzen in die „Pflanzenschule“!
Nachsichtig solltest Du sein bei Topfpflanzen, Gemüsepflanzen und Neupflanzungen:
Topfpflanzen und Balkonpflanzen: Sie brauchen häufiger Wasser, da sie ja nur einen begrenzten Wurzelraum zur Verfügung haben. Pflanz sie daher in ausreichend große Töpfe, um den Wasserspeicher zu erhöhen, gleichzeitig sind diese weniger windanfällig und kippen nicht so leicht um. Töpfe und Balkonkisten kannst Du wunderbar mit dem Micro-Drip-System versorgen.
Gemüsepflanzen: Hier verhindert regelmäßiges Gießen aufgeplatzte Früchte und bei Gurken einen bitteren Geschmack! Im Gemüsebeet eignen sich sowohl Perl- wie auch Tropfschläuche.
Neugepflanztes: Bevor Du neu pflanzt, solltest Du den Wurzelballen in einem Kübel „tauchen“ – erst wenn‘s nicht mehr blubbert, ist dieser vollständig durchnässt. Es dauert einige Zeit, bis sich die Pflanze auch außerhalb des Ballens eingewurzelt hat. Daher zu Beginn immer am Wurzelhals gießen.
Oft glaubt man, genug gegossen zu haben. Doch wenn Du mit der Schaufel ein wenig Erde wegnimmst, bemerkst Du, wie tief tatsächlich das Wasser eingedrungen ist - sehr häufig, trotz intensivem Wässer nur wenige Zentimeter. Auch so mancher Regen kann täuschen und wiegt uns manchmal in (falscher) Sicherheit. Stell Dir daher ein Hydrometer in den Garten, so kannst Du die Regenmenge messen. Kontrolliere auch bei Pflanzen im Gießschatten von größeren Pflanzen, wenn größere Exemplare diese verdecken! Und – vergiss auch im Winter nicht, Deine Immergrünen bei Tauwetter zu wässern!
Wenn Du – wie ich – ein Hanggrundstück hast, mache bei Pflanzungen einen kleinen Wall talseitig um Deine Pflanzen. Das verhindert das zu schnelle Abfließen des Wassers. So kann es langsam ins Erdreich eindringen
Die Bewässerung eines Gartens in Hanglage stellt Dich vor eine besondere Herausforderung. Glaub mir besonders hier weiß ich, wovon ich spreche! Mach Dir bereits bei der Planung Deines Traumgartens über die Bewässerung Gedanken, spätestens BEVOR Du mit den baulichen Maßnahmen (Stützmauern, Wassersteckdosen, etc …) beginnst. Denn im Nachhinein Leitungen zu verlegen, die man nicht sieht, ist beinah unmöglich. Informiere dich im Vorfeld und erkundige Dich über technische Möglichkeiten. Besonders wichtig ist auch, Deine örtlichen Verhältnisse über Wasserleitungsdruck zu prüfen. Auf der Website von GARDENA kannst du deinen Garten sogar planen und dir dann eine optimale Lösung für die Bewässerung erstellen lassen. Auch ich gebe Dir gerne meine Praxistipps weiter (wo ich häufig im Nachhinein drauf gekommen bin), denn ich muss gestehen, dass ich in meinem Hanggarten wassertechnisch noch viel Luft nach oben habe (im wahrsten Sinne 😉).