Patrizia beim basteln eines bunten Herbstkranzes

Deko aus dem Garten – zu schön, um einfach auf dem Kompost zu landen…

Wenn Du mit offenen Augen durch Deinen Garten oder die Natur gehst, kannst Du wahre Dekoschätze entdecken. Ich sage ja immer: „Mein Garten, meine Schatzkiste“. Schon als Kind kam ich selten von einem Spaziergang oder aus dem Garten (damals noch der meiner Großeltern) nach Hause, ohne nicht wenigstens ein Schneckenhäuschen oder ein paar herbstliche Blätter für mein Zimmer mitgenommen zu haben. Nun ist ja bekanntlich aus meiner Sammelleidenschaft in der Natur meine „Berufung“ geworden und ich bin in der glücklichen Lage, auch meine Kunden mit meinem Dekofieber – in dem Fall positiv – anstecken zu dürfen.

Es gibt so viel Schönes und Dekoratives in der Natur und das Tolle ist – es schont Deinen Geldbeutel. Aber auch die Umwelt, weil es nicht aufwendig produziert und dann vielleicht noch eingeflogen werden musste!

Gerade bei der Gartenarbeit wie beispielsweise dem Baum-, Hecken- und Grasschnitt fällt wertvolles Material an – eigentlich viel zu schade, um gleich auf dem Kompost zu landen. Ich muss zugeben, dass es im „Hause Haslinger“ anfangs Grundsatzdiskussionen diesbezüglich gab bzw. ich meinen Mann häufig „zusammengestutzt“ (um im Gartenmodus zu bleiben 😉) habe, wenn er Grünschnitt gleich gehäckselt hat… Inzwischen habe ich ihn gut „trainiert“ und er weiß ganz genau, was ich noch dekorativ verwenden kann, bevor es in unsere „Goldmine“ (Kompost = das schwarze Gold des Gärtners) wandert.

Hier ein paar Dekoinspirationen für Dich, wie du Kreatives aus Naturmaterialien für Dein Zuhause gewinnst:

Gräserrückschnitt

Im Frühling fällt jede Menge Grasschnitt im Naturgarten an. Wenn Du keinen Garten hast, findest Du sicherlich am Waldrand lange Grashalme. Daraus kannst Du Dir eine natürliche „Steckhilfe“ für einen Frühlingsstrauß basteln, die gleichzeitig sehr dekorativ ist. Flechte dazu eine Handvoll Gräser zu einem Zopf und forme daraus einen Kreis. Sei aber bitte vorsichtig, denn Gräser sind manchmal biestig und können Dir Schnittwunden zufügen. Trage daher lieber Gartenhandschuhe bei dieser Arbeit. In diese Basis kannst Du nun die ersten Frühlingsblüher aus dem Garten einflechten. Die Blumen haben dadurch einen besseren Halt und Tulpen wachsen in der Vase sogar weiter. Das ergibt einen „wilden Look“, der in Kombination mit den getrockneten Gräsern perfekt zum Boho Style passt. Damit liegst Du voll im Trend!

Im Jahresverlauf kannst Du bei einem Spaziergang im Wald feine Gräser entdecken und allerlei „Wildes“, das nicht mal blühen muss. Diesen Strauß habe ich z. B. erst kürzlich „spontan“ gepflückt. Er sieht zwar etwas unkonventionell aus, ich lasse ihn aber eintrocknen und er darf mein Stiegenhaus zieren – da duftet es nun herrlich nach Wald.

Strauß aus Waldspaziergang zum Trocknen mit Graszopf

Obstbaum- und Heckenschnitt

Mit den Ruten des Obstbaum- und Heckenschnittgutes kannst Du wahre Meisterwerke kreieren, die Du direkt im Garten oder auch indoor verwenden kannst. Ich habe den Frühjahrsschnitt der Obstbäume zur Ummantelung von großen Eimern verwendet. Es sieht dadurch sehr natürlich aus und in diesen Gefäßen sind meine Funkien vor den gefräßigen Wühlmäusen geschützt. Achtung: Bohre in den Boden der Eimer Löcher, damit Staunässe abfließen kann!

Den Weinrebenschnitt aus unserem Weinberg habe ich als kleine Zauneinfassung im „Feengarten“ meiner Tochter verwendet. Die spitzen Steher habe ich mit Tontöpfchen geschützt und mit Holzwolle gefüllt, so schaffst Du gleichzeitig einen Unterschlupf für viele Nützlinge. Auf diese Weise ist eine Mini-Benjeshecke entstanden. Und mit etwas Geschick kannst Du sogar kleine Dekotiere flechten – wie diese „Biene“ aus Weidenruten. Es muss nicht perfekt sein!

Forme Weidenkugeln oder benutze längere Ruten als Rankhilfen in Deinem Gemüse- oder Staudengarten…

Du kannst auch Deinen gefiederten Freunden Gutes tun. Hier habe ich die handelsüblichen Meisenknödel von den Netzen befreit und in ein „Herz aus Hartriegel-Schnittgut“ eingewoben. Meisenknödel solltest Du immer von den Netzen befreien, denn in diesen verheddern sich manchmal die Füße der Vögel und es kann zu Verletzungen kommen. Du kannst den Vögeln ein wahres „Tischlein deck dich“ basteln, das in den tristen Wintermonaten Deinen Garten schmückt!

Wie Du eine herrliche Pflanzschale aus abgestorbenen Ästen bastelst, zeige ich dir ausführlich im Video!

 

Blumenkränze

Blumenkränze kannst Du zu jeder Jahreszeit binden, sie eignen sich perfekt zum Eintrocknen und Du kannst sie vielfältig einsetzen. Mal ganz klassisch als Türkranz oder als Umrandung für ein Windlicht oder eine Vase, in die Du noch frische Blumen stellst. So holst Du Dir den Garten direkt ins Haus oder Deine Wohnung. Gerade im Herbst kannst Du dabei aus einem wahren Füllhorn schöpfen!

TIPP: Damit Dein Blumenkranz länger hält und auch in getrocknetem Zustand die Farbe behält, solltest Du ihn nicht an einem Ort mit direkter Sonneneinstrahlung platzieren! Wenn Du Deinen Kranz aus zarten Blüten bindest, eignet sich eine Kranzunterlage aus Steckschwamm. So hält Dein Kunstwerk länger. Weil darin das Wasser dann langsam weniger wird, können Deine Blumen schonend „eintrocknen“. So kannst Du übrigens auch Hortensienblüten trocknen, indem Du sie in ein Glas mit 2 cm Wasser gibst. Das Wasser verdunstet langsam und Deine Hortensie trocknet nach und nach ein, behält aber so Form und Farbe besser.

Unsere altehrwürdigen Eichen biegen sich heuer wieder vor lauter Eicheln. Zugegeben, auf den Wegen und in den Beeten können sie ganz schön nerven – echt mühsam, die vielen kleinen Bäumchen im Frühjahr rauszuziehen. Daher solltest Du nun dahinter sein und diese mit dem Rollsammler aufsammeln. Jetzt im Herbst sind sie aber einfach toll für diese Kranzvariante einsetzbar.

bunter Blumenkranz auf Holzscheibe mit weißer Kerze im Glas
Kranz aus Eicheln
bunter Blumenkranz
Pflanzschale aus alten Ästen
Blumenkranz mit Kürbis
Blumenkranz bunt

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„Alte Dinge – neues Leben“

Kannst Du Dich auch manchmal schwer von lieb gewonnenen Gegenständen trennen? Dann gib ihnen in Deinem Garten einen neuen Sinn. Hier dürfen z. B. die Kindergummistiefel meiner Tochter als Pflanzgefäß dienen und sogar die alten Schlappen bieten dem Hauswurz einen Unterschlupf. Selbstverständlich kannst Du auch Deine High Heels bepflanzen – das macht optisch auch mehr her 😉 – oder eine alte Handtasche eignet sich perfekt als Hanging Basket. Bepflanze ausgediente Küchenutensilien, wie z. B. Gugelhupfformen.

Diese kannst Du aber auch prima als Gussform für einen Betongugelhupf verwenden und ebenso mit einer kleinen Sukkulente bepflanzen – die sind sehr pflegeleicht!

Wenn Du eine große Zucchini oder ein Rhabarberblatt mit Beton ummantelst, kannst Du eine hübsche Vogeltränke daraus gestalten. Oder Du verwendest sie als Obstschale in Deinem Zuhause.

Upcylingprojekt mit alten Gummistiefeln
Zapfen als FlyInn, winterliche Deko im Garten mit Nutzen
Kater Paulchen im Dekofieber, Betonguglhupf m.Hauswurz, Steinmalerei, Naturkranz aus Waldrebe

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Lass Deinem Ideenreichtum freien Lauf – erlaubt ist, was Dir gefällt!

In diese Sinne, viel Spaß beim Basteln und hab eine kreative GARDEN(A)Zeit!

 

Alles Liebe!

Patrizia – Die Herzensgärtnerin®

Patrizia Haslinger mit Herbskranz

Dieser Artikel wurde 2022 von Patrizia Haslinger - Die Herzensgärtnerin® verfasst.