Du hast keinen Garten, möchtest aber trotzdem frische Kräuter zum Kochen verwenden? Oder Dein Nutzgarten ist zu weit von der Küche entfernt, um mal eben ein paar Kräuter für den Salat oder die Pastasoße zu holen? Dann pflanze doch die Gewürze in Töpfe und Kübel und stelle diese auf den Balkon oder Terrasse.
Kräuter sind relativ pflegeleicht, brauchen wenig Erde und auch wenig Platz. Du kannst sie mit Hilfe von Saatscheiben, Saatbändern (gibt es im Baumarkt), oder aus der Tüte säen. Aber auch bereits gezogene Pflanzen kannst Du in Deine Töpfe, Blumenkästen oder sonstige brauchbare Gefäße einpflanzen.
Schnittlauch ist wohl eines der typischsten Gewürzkräuter. Die Samen des Schnittlauchs werden im März und April ausgesät. Später werden die Sämlinge büschelweise (zwischen 10 bis 20 Pflänzchen) in Töpfe oder Blumenkästen gepflanzt. Ab April können sie hinaus gestellt werden, sollten jedoch bei Frost abgedeckt werden. Der Schnittlauch möchte eine gleichmäßig feuchte Erde. Die erste Ernte kannst Du sechs Wochen nach der Aussaat vornehmen. Dazu einfach die Halme ca. zwei Zentimeter über der Erdoberfläche abschneiden. Kleiner Tipp: Dies geht am besten mit einer Schere.
Ähnlich verhält es sich mit der Petersilie. Die Aussaat beginnt Mitte März und kann bis in den Juni gehen. Die Setzlinge werden dann einzeln mit zehn Zentimeter Abstand eingepflanzt. Auch die Petersilie kann ab April ins Freie, und sollte bei Frost geschützt werden. Ebenso möchte sie gleichmäßig feuchte Erde. Sie gedeiht besser wenn sie alle zwei Wochen ein bisschen gedüngt wird. Dafür bekommt man fast das ganze Jahr über frische Petersilie.
Ein weiteres, sehr bekanntes Küchenkraut ist die Kresse. Diese kann von März bis September immer wieder gesät werden, der Samen wird großzügig direkt in Schalen gestreut, leicht angedrückt und mit etwas Erde bedeckt. Achten Sie darauf, dass die Erde ständig feucht ist. Sobald die Kresse ca. sechs Zentimeter groß ist, kannst Du sie bereits ernten. Sie sollte auch nicht zu spät geerntet werden, denn sonst wird die Kresse scharf. Dies kann auch bei längerer Trockenheit passieren.
Leckeres für die italienische Küche
Wer gerne italienisch kocht, für den ist Basilikum fast obligatorisch. Von Ende März bis April ist dessen Saatzeit. Da die Basilikumsamen Lichtkeimer sind, darfst Du sie nicht ab- oder mit Erde bedecken. Nach dem Pikieren werden die Sämlinge in Töpfe gepflanzt, mit ca. 25 cm Abstand, und anschließend auf den Balkon oder die Terrasse gestellt. Wenn es in den Mainächten noch recht kühl wird, solltest Du die Pflanzen mit einem Vlies abdecken. Auch vor Wind und Regen sollte das Basilikum geschützt sein. Einmal im Monat kannst Du das Kraut düngen. So hast Du von Juni bis September frische Basilikumblätter. Wer etwas Abwechslung unter den grünen Kräuterarten möchte, kann auch ein rotes Basilikum nehmen.
Ein eher unbekanntes Würzkraut in den Küchen und Gärten hier zu Lande ist das Currykraut. Die Aussaat ist von März bis Mai. Später werden die Pflänzchen in separate Töpfe gesetzt oder zusammen in Größere, wo sie aber ca. 30 cm Abstand haben sollten. Das mehrjährige Currykraut mag sandigen Boden, deswegen mische ruhig etwas Sand unter die Erde. Gießen solltest Du die Pflanze nur mäßig, sie verträgt auch kürzere Trockenphasen. Im Frühling, wenn das Currykraut wieder zu wachsen beginnt, kannst Du es etwas düngen. Nach der Blüte solltest Du es zurückschneiden, um zu vermeiden, dass das Aroma geschwächt wird. Die Erntezeit ist von Mai bis August.
Ein weiteres eher unbekanntes Kraut ist Borretsch. Dessen Blätter mit einem gurkenähnlichen Geschmack passen gut in Salate und Suppen. Von April bis Juni werden die Samen in Töpfe gesät, deren Höhe mindestens 20 cm betragen muss. Die Samen sind Dunkelkeimer, weswegen sie gut mit Erde abgedeckt werden sollten. Die Sämlinge müssen dann ausgedünnt werden, der Abstand sollte dabei mindestens 25 cm sein. An sonnigen Tagen solltest Du die Pflanze reichlich gießen, Verblühtes muss entfernt werden und einmal im Monat sollte etwas gedüngt werden. Über den Sommer kannst Du dann die Borretschblätter ernten.
Wusstest Du eigentlich, dass man von einigen Kräutern nicht nur die Blätter essen kann, sondern auch die Blüten? Gerade beim zuletzt beschriebenen Borretsch ist dies möglich. Seine violett-blauen Blüten eignen sich hervorragend zum Dekorieren von Speisen und können ohne Bedenken verzehrt werden. Auch die Blüten von Ringelblume und Kapuzinerkresse kann man als essbare Dekoration verwenden.
Viel Erfolg bei der Anzucht und Pflege der Kräuter und einen guten Appetit!