Verschiedene Blickwinkel einnehmen
Ein Objekt von oben zu fotografieren ist die einfachste und schnellste Methode, um eine Pflanze auf einem Foto festzuhalten. Durch das Einnehmen einer anderen Position werden alltägliche Dinge aber oft viel spannender wahrgenommen. Natürlich ist es mühsamer, sich auf den Boden zu knien, um die Blüte auf Augenhöhe abzulichten. Dennoch erhält die Aufnahme dadurch eine ganz neue Perspektive. Hier besteht viel kreativer Freiraum, um verschiedene Perspektiven auszuprobieren, damit ein besonders eindrucksvolles Pflanzenfoto entsteht.
Um die ausgewählte Pflanze optimal in Szene zu setzen, ist es wichtig, einen passenden Bildausschnitt auszuwählen. Dabei gilt für die Positionierung der Blütenpracht dasselbe wie für die Perspektive: ausprobieren!
Durch unterschiedliche Positionen der Pflanze im Bildausschnitt können einzigartige Bildeindrücke entstehen. Um vom fokussierten Merkmal nicht abzulenken, sollten auf dem Foto möglichst wenig andere Elemente abgebildet werden. So kann zum Beispiel anstelle der ganzen Pflanze nur eine einzige Blüte abgebildet und diese somit in den Fokus gestellt werden. Störende Objekte im Hintergrund müssen dafür vermieden werden. Durch Ausprobieren mit dem Sucher, können Häuser oder Gartengeräte im Hintergrund durch das Einnehmen verschiedener Perspektiven verhindert werden.
Auswahl einer geeigneten Schärfentiefe
Um störende Objekte im Hintergrund verschwinden zu lassen, ist die Schärfentiefe ein geeignetes Mittel. Eine geringe Schärfentiefe sorgt dafür, dass nur das fokussierte Objekt scharf abgelichtet wird. Andere Bildbestandteile verschwimmen dagegen und lenken somit die Aufmerksamkeit noch stärker auf den Fokus. Dafür muss an der Kamera eine geringe Blendenzahl eingestellt werden.
Soll dagegen ein komplettes Bild scharf abgelichtet werden, ist eine hohe Schärfentiefe dazu die Voraussetzung. Diese wird mithilfe einer hohen Blendenzahl erreicht. Da eine hohe Blendenzahl immer auch mit einer langen Verschlusszeit verbunden ist, darf hier bei einer Aufnahme nur wenig Wind vorhanden sein, damit das Motiv nicht verwackelt.
Natürlich bieten Aufnahmen im Freien nicht dieselben Möglichkeiten wie eine Studioaufnahme. Dennoch muss hier aber nicht vollständig auf weiches Licht verzichtet werden, das von Profifotografen gerne verwendet wird, um abzulichtende Objekte noch gekonnter in Szene zu setzen. Durch die Berücksichtigung der Tageszeiten können große qualitative Unterschiede der Lichtszenerie und obendrein gesättigtere Pflanzenfarben in den Bildern eingefangen werden.
Wenn sich die Blüten in den Morgenstunden öffnen, ist dies ein geeigneter Zeitpunkt für Pflanzenfotos. Durch die Atmosphäre in den frühen Stunden erscheinen die Aufnahmen in einem natürlichen weichen Licht. Sind dann noch Tautropfen vorhanden, bieten auch diese eine geeignete Möglichkeit für ganz besondere Eindrücke. Sollte dies nicht der Fall sein, kann hier natürlich einfach nachgeholfen werden, indem Wasser in eine Sprühflasche gegeben wird und die Blüten damit besprüht werden. Aber auch die Abendstunden vor Sonnenuntergang bieten eine interessante Möglichkeit, um eindrucksvolle Lichteffekte zu erhaschen.