Madeleine Becker im Beet mit Blumenkelle zwischen Tomaten

Nachhaltiges Gartln

Klimaschutz, Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit – all diese Begriffe sind heutzutage schier allgegenwärtig. Doch inwiefern können wir daheim in unseren Gärten, in den Gemüsebeeten oder gar den Balkonkästen „nachhaltig gartln“? Ist es eine hohe Kunst oder doch gar kinderleicht?

Von Anfang an: die Aussaat

Bereits bei der Aussaat und der Anzucht von den eigenen (Gemüse)pflanzen kann man einiges für die Umwelt tun: einerseits empfiehlt es sich, komplett auf torffreie Pflanzerde umzusteigen. Sie ist genauso leicht erhältlich wie jede andere handelsübliche Pflanzerde – jedoch mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass hierfür kein wertvoller Torf abgebaut wurde. Torf befindet sich in den Mooren und bindet enorm viel CO2, das bei seinem Abbau freigesetzt und in die Atmosphäre entlassen wird. Torffreie Pflanzerde steht der torfhaltigen in nichts nach und die Pflanzen gedeihen mindestens genauso gut.

Karotten im Beet

Beim Saatgutkauf sollte man auf samenfestes Saatgut setzen, denn so kann man von der eigenen Ernte am Ende des Gartenjahres wieder Samen abnehmen und für das nächste Jahr aufbewahren. Dadurch hat man quasi „für immer“ ein buntes Repertoire an Saatgut, für das man sich nicht einmal mehr in die nächste Gärtnerei bemühen muss. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel.

Schnittlauch im Beet mit Bergen im Hintergrund

Pflanzen-Tinder

Wer das Gemüsebeet geschickt anlegt, kann sich und der Natur womöglich einiges an Dünger und Pestiziden sparen, denn mit den richtigen Paarungen geht das im Garten ganz von allein: in sogenannten Mischkulturtabellen ist genau aufgelistet, wer sich mit wem sehr gut oder auch sehr schlecht versteht. Es gibt Gemüsesorten, die sogar von einer Nähe zueinander richtiggehend profitieren können. Bewährte Kombinationen sind für mich zum Beispiel Knoblauch und Erdbeeren, Zwiebelgewächse und Möhren, Lavendel und Kohl, Bohnen und Bohnenkraut, Tomaten und Basilikum, Gurken und Dill…die Liste liesse sich endlos fortsetzen. Neben den Kombinationen gibt es auch Blühgewächse wie Tagetes oder Kapuzinerkresse, die einen natürlichen Schädlingsschutz im Garten bilden: Tagetes hält durch ihren strengen Geruch die gefürchtete weisse Fliege fern und die Kapuzinerkresse lockt hingegen sämtliche Kohlweisslingraupen an, sodass der Kohl davon verschont bleibt. Falls das Ungeziefer doch Einzug hält, kann man ihm auch mit pflanzlichen Mitteln zu Leibe rücken: schwarze Bohnenläuse fürchten einen kräftigen Ackerschachtelhalmsud, eine gute Brennnesseljauche stärkt die Pflanzen von Grund auf und gegen falschen Mehltau auf Kürbisgewächsen kann ein Sud aus Knoblauch und Zwiebeln Abhilfe schaffen.

Spätestens jetzt wird deutlich: es ist wirklich gegen jedes Leiden ein Kraut gewachsen. Im wahrsten Sinne des Wortes!

 

Radieschen frisch geerntet mit Erde
Madeleine Becker im Gemüsebeet

Dieser Artikel wurde 2022 von Madeleine Becker @frau_freudig verfasst.