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Das Hochbeet – der Logenplatz für Deine Pflanzen

Ein Hochbeet braucht wenig Platz, ist leicht zu pflegen und Gemüse ist aufgrund der besonderen Bauart bestens darin aufgehoben. Wer ein Hochbeet anlegen will, muss kein Heimwerker-Ass sein – selbst Anfänger können es selber bauen.

Ein Hochbeet anlegen

Gärtnern klingt nach Rückenschmerzen? Nein! Mit einem Hochbeet kannst Du pflanzen, pflegen und ernten, ohne dabei ständig auf die Knie zu fallen oder sich bücken zu müssen. Denn der Arbeitsplatz liegt mit gut einem Meter in angenehmer Höhe.

Die Vorteile eines Hochbeetes 

1. Du schonst Deinen Rücken bei der Arbeit.
2. Es wächst kaum Unkraut im Hochbeet.
3. Hochbeete sind für Pflanzen All-Inklusive Pakete: Rundumverpflegung mit Nährstoffen, lockerer Boden, Schutz vor Schnecken und warme Füße.
4. Du musst nicht düngen, die Pflanzen bedienen sich als Selbstversorger aus dem Boden, da sie im Prinzip auf einem Komposthaufen wachsen.
5. Du kannst früher im Jahr mit dem Anbau beginnen, da sich Hochbeete rasch erwärmen.
6. Den im Hochbeet entstehenden Humus kannst Du nach ein paar Jahren im Garten nutzen.
7. Du entsorgst Gartenabfälle problemlos und umweltgerecht. 

Hochbeete sind im Prinzip riesige Blumenkästen, die mit vier Eckpfeilern im Boden stecken – in der Regel aus Holz, das sich gut verarbeiten lässt und in jeden Garten passt! Ideal ist Lärche, die auch ohne Schutzbehandlung sehr lange hält.

Hands full of dirt

Ein Hochbeet bauen

Aufgebaut wird im Herbst oder Frühjahr. Der Herbst hat den Vorteil, dass sich die Erde bis zum Frühjahr schon gesetzt hat und gut ergänzt werden kann. Im Frühjahr gibt es allerdings durch den Gehölzschnitt mehr Material zum Befüllen, das Du im Beet gleich entsorgen kannst. 

Tipp: Setze Holz-Beete auf Kantensteine oder senkrecht eingegrabene Gehwegplatten, die Holz und Gartenerde trennen und so Fäulnis verhindern. Das ist zudem eine perfekte Mähkante, so dass Freischneider das Holz nicht beschädigen.

Die Grundfläche: Höchstens 120 cm breit und zwischen 80 und 100 cm hoch, damit Du bequem gärtnern und jeden Teil des Hochbeetes erreichen kannst. Plane eine Mindestlänge von 200 cm. So kannst Du ins Beet steigen und die Erde heraus schaufeln, wenn Du es nach fünf oder sechs Jahren komplett neu befüllst. Die Ausrichtung eines Hochbeetes ist egal, die meist niedrigen Pflanzen bekommen überall genug Licht. Ungünstig ist nur im Schatten eines Baumes.

So geht’s Schritt für Schritt:

Du benötigst: Wasserwaage, Schnur, Pfosten oder Bretter für die Wände, engmaschiges Drahtgeflecht als Bodyguard gegen Wühlmäuse, Schrauben, Teich- oder Noppenfolie und organisches Material, viel organisches Material! 

1. Die Grundfläche markieren und den Boden gut 20 cm tief ausheben, optional die Kantensteine setzen. Dafür einen Graben ziehen, die Steine einsetzen und mit Beton fixieren.

2. Die Eckpfosten exakt ausrichten und einschlagen, dann das Wühlmausgitter auslegen. Schlage weitere Pfosten zur Verstärkung der Seitenwand ein, wenn das Beet insgesamt länger als zwei Meter wird oder Du sehr dünne Bretter verwendest.

3. Die Bretter für die Seitenwände anschrauben und das Drahtgitter unter dem ersten Brett einklemmen. Wenn Du die Bretter mit langen Schrauben von innen befestigst, sind von außen keine Schraubenköpfe zu sehen.

A man working with a GARDENA shovel

4. Die Folie von innen an die Bretter tackern und ein waagerechtes Brett als Abschluss auf die Pfosten schrauben. Fertig. Sind die Hölzer imprägniert, ist ein weiterer Schutz nicht nötig.

5. Das Beet Schicht für Schicht befüllen (siehe hierzu "Hochbeet befüllen"). Die Äste und Zweige mit einer Astschere zerkleinern, dann lassen sie sich besser verdichten.

6. Wenn das Beet aufgefüllt ist, dürfen die Pflanzen einziehen. Verschiedene Arten in einer Reihe sparen Platz: z.B. Radieschen und Kopfsalat, Möhren und Steckzwiebeln 

7. Bequemer geht's nicht: Zur Ernte musst Du Dich nicht bücken!

Das Hochbeet befüllen

Das Material wird nach oben hin immer feiner, die einzelnen Schichten sind je nach Beethöhe 20 bis 30 cm dick, was aber nicht sklavisch eingehalten werden muss, falls nicht genug Material da ist. Direkt auf das Mäusegitter kommen grober Strauchschnitt, Äste oder kleine Wurzelstöcke, es folgen dünne Zweige. Mit umgedrehten Rasensoden abdecken, damit nichts durchrieselt. Wer keine Soden hat, nimmt eine alte Decke.

Darauf Staudenreste, Laub, Rasenschnitt und Rohkompost verteilen und mit Gartenerde und feinem Kompost bedecken. Bis zum Rand mit Blumenerde auffüllen.

A pumpkin in a field

Das Hochbeet bepflanzen

Obwohl natürlich auch Zierpflanzen bestens im Hochbeet wachsen, wird man es doch meist mit Gemüse bepflanzen. Tomaten oder Stangenbohnen werden immer wieder empfohlen, sie wachsen auch prima, können aber je nach Sorte so hoch werden, dass Du zur Ernte eine Leiter brauchst. Ebenso wenig passen raumgreifende Arten wie Zucchini oder Kürbis, die andere Pflanzen einfach aus dem Hochbeet verscheuchen würden. 

Du kannst direkt ins Beet säen oder gekaufte Jungpflanzen setzen. Hohe Pflanzen kommen in die Mitte, niedrige an den Rand, damit alle Licht bekommen. 

Neu angelegte Beete sind randvoll mit Nährstoffen, so dass im ersten Jahr nur sehr hungrige Pflanzen wie Lauch, Möhren, Zwiebeln, Sellerie oder Rotkohl ins Beet sollten, die zudem kein Nitrat in ihren Blättern einlagern. Das heißt beispielsweise: 

Im ersten Jahr: Möhren, Rettich, Kohlrabi, Basilikum, Lauch, Petersilie, Sellerie, Broccoli, Knoblauch oder Zwiebeln. 

Im zweiten Jahr: Sellerie, Knoblauch, Möhren, Salate, Kohlrabi, Rettich, Bohnen, Erdbeeren und Kräuter. 

Ab dem dritten Jahr: Erbsen, Radies, Knoblauch, Zwiebeln, Kohlrabi, Rettich, Mangold, Möhren, Spinat, Sellerie und Bohnen. 

Achtung: Kohl und Zwiebeln, Salat und Sellerie, Kartoffeln und Erbsen sowie Erdbeeren und Kohl vertragen sich nicht im Beet! Starkzehrende Arten brauchen in den Folgejahren Dünger!