Radieschen mit Grün

Radieschen pflanzen: Balkongemüse für Frühjahr und Herbst

Gute Nachricht für alle Radieschen-Liebhaber: Das knackige Gemüse lässt sich wunderbar auf dem Balkon ziehen. Wenn Du Radieschen pflanzen willst, musst du kein versierter Gärtner sein.

Die Geschichte des Radieschens

Man munkelt, dass Radieschen ursprünglich aus China kommen. Belegt ist dies jedoch nicht. Erst im 16. Jahrhundert fand die kleine Knolle ihren Weg auf unseren Kontinent und eroberte ihn im Sturm. Zum Glück aller Großstadtgärtner fühlt sich das scharfe Gewächs auch auf der Dachterrasse oder dem Balkon pudelwohl. Also: Lass die Finger von den öden Sorten im Supermarkt und bau deine eigenen Vitaminbomben an. Die sind nicht auf Transport und Lagefähigkeit getrimmt und schmecken deshalb umso besser. Je nach Sorte kannst du die kleinen Runden sowohl im Frühling als auch im Sommer oder Herbst in der Freiluftoase anpflanzen.

 

Standort und Bodenbeschaffenheit

Wenn du Radieschen pflanzen willst, solltest Du ihnen einen sonnigen oder zumindest halbschattigen Platz auf deinem Balkon widmen. Drei bis vier Sonnenstunden am Tag sind ideal für die roten Knollen. Mach dir keine Sorgen, wenn dein Outdoor-Zimmer nicht wind- und regengeschützt ist. Ungemütliche Witterung können die Pflanzen nämlich gut vertragen.

Radieschen fühlen sich in einem humosen und wasserdurchlässigen Boden besonders wohl. Staunässe können Sie wie alle Pflanzen, die nicht gerade im Moor beheimatet sind, nicht leiden. Der erste Pflegehinweis deshalb schon einmal vorweg: Halte die Erde stets gleichbleibend feucht. Radieschen sehen zwar prall aus, doch ein Zuviel an Wasser ist eben zu viel des Guten und bringt sie zum Platzen. Tipp für eine bessere Wasserdurchlässigkeit: Mische etwas Sand unter die Erde, dann fließt das Wasser besser ab. Da Radieschen zu den Schwachzehrern gehören, benötigen sie entsprechend wenige zusätzliche Nährstoffe. Dünge am besten mit Kompost, den du oberflächlich in die Erde einarbeitest.

Vorteile einer Balkonbepflanzung

Du hast immer noch Bedenken, ob die Aussaat im Balkonkasten eine gute Idee ist? Dann lass dich von diesen beiden Argumenten überzeugen:

  • Die Knollen brauchen nur wenig Platz. Bereits ein etwa 100 x 20 Zentimeter großer Balkonkasten reicht aus, wenn du Radieschen pflanzen willst. Damit bleibt immer noch genug Platz für andere Gemüsesorten und Zierpflanzen. Übrigens: Aus dem Mini-Beet sprießen etwa 40 Stück der Fitmacher in die Höhe.

  • Radieschen reifen in Windeseile heran. Bereits vier bis sechs Wochen, nachdem du die Samen gesät hast, kannst du deine ersten Mini-Rettiche ernten. Wenn Du alle vier Wochen neue Samen säst, bist du von Mai bis Oktober mit frischen Radieschen versorgt.

Radieschen Setzling in Tontopf

Radieschen pflanzen: So geht's

Ab April kannst du in der Regel mit der Aussaat der Knollen im Freien beginnen. Schon bei fünf Grad Celsius sprießen die Pflanzen aus der Erde. Wer glaubt, dass es nur rote und runde Powerknollen gibt, irrt. Radieschen gibt es beispielsweise auch in gelb, violett, länglich, oval oder zylindrisch geformt. Je nach Jahreszeit kannst du verschiedene Sorten pflanzen.

Beliebte Frühlingsradieschen sind zum Beispiel:

  • Cyros

  • Saxa

  • Riesenbutter

  • Neckarperle

Für den Sommer und Herbstanbau eignen sich…

  • Sora

  • Raxe

  • Rudi

  • Parat

Wenn du Radieschen pflanzen willst, kommt es vor allem auf den richtigen Abstand zwischen den Samen an. Idealerweise beträgt der etwa vier bis fünf Zentimeter. Zwischen den Reihen lässt du außerdem 10 Zentimeter Platz. In einen Balkonkasten wirst du mit diesen Maßen zwei Reihen Radieschen säen, die sich beim Wachsen nicht in die Quere kommen. Da die Knollen zu den Flachwurzlern gehören, reicht es aus, wenn du die Samen einen knappen Zentimeter tief in feinkrümelige Erde setzt. Halte die Erde anschließend feucht, damit deine Zöglinge perfekt gedeihen.

Das klingt gar nicht so schwer, oder? Ist es auch nicht. Bereits nach einer knappen Woche kannst du die ersten kleinen Keimblätter der Pflanze bewundern. Halte die Erde weiterhin feucht. Zwar mögen Radieschen keine Staunässe, doch das andere Extrem bekommt ihnen ebenso wenig.

 

Radieschen ernten: Der richtige Zeitpunkt

Für knackige Knollen ist der richtige Erntezeitpunkt entscheidend. Wenn du deine Radieschen bei all dem Großstadttrubel vergisst und sie erst erntest, wenn sie schon blühen, verdirbt ihr Geschmack. Sie bilden dann nämlich Holzzellen im Inneren und schmecken entsprechend holzig. Unterziehe vereinzelte Radieschen deshalb am besten nach vier Wochen einer Geschmacksprobe.

Weiteres Merkmal für leckere Knollen: ein Durchmesser von etwa vier bis fünf Zentimetern. Grundsätzlich gilt, je größer und älter die Pflanzen sind, desto holziger schmecken sie auch.

Die Ernte selbst ist kinderleicht: Ziehe einfach die ganze Pflanze aus der Erde und entferne das Grün – fertig. Lediglich im Winter musst du eine Radieschen-Pause einlegen – zumindest, was den Eigenanbau auf dem Balkon anbelangt. Denn leider sind die prallen Kreuzblütengewächse nicht winterhart. Dafür ist die Freude im Mai umso größer, wenn du wieder in ihren Genuss kommst.

Radieschen – wohltuend für den Magen

Ein äußerst gesunder Genuss übrigens. Radieschen enthalten allerlei wertvolle Inhaltsstoffe. So zum Beispiel die Mineralstoffe Calcium, Kalium und Eisen sowie die Vitamine A, B1, B2 und C. Außerdem enthalten die Knollen Senföl. Das ist übrigens für den unnachahmlich scharfen Geschmack der Radieschen verantwortlich. Und tut dem Körper gut! Senföl wirkt nämlich antibakteriell. Wenn du hin und wieder unter Magen-Darm-Verstimmungen leidest, soll die Pflanze hilfreiche Dienste leisten.

Mit dem würzigen Mini-Gemüse kannst du allerlei leckere Rezepte zaubern. Verleihe beispielsweise Salaten eine scharfe Note, bereite einen Radieschen-Smoothie mit Kresse zu oder genieße die kleinen Vitaminbomben einfach pur.

Radieschen geschnitten auf Holzbrett mit Küchenmesser