Stechmücke auf Haut

Mücken vertreiben: Hausmittel gegen kleine Plagegeister

Sie sind nervige Störenfriede in lauen Sommernächten. Und immer stellt sich dann die Frage: Wie lassen sich Mücken vertreiben, wenn man auf die chemische Keule verzichten möchte? Zum Glück gibt es wirksame Hausmittel gegen die Blutsauger.

Mücken loswerden – gar nicht so einfach

Allein das Sirren ihrer kleinen Flügel versetzt manche Menschen augenblicklich in den Alarmzustand. Sie schrecken aus dem Bett hoch oder schnellen aus dem Gartenstuhl. Dann schlagen sie entweder wild um sich oder gehen still und leise mit einer Fliegenklatsche auf die Pirsch. Nicht immer ist die Jagd erfolgreich. Wer Mücken vertreiben will, sollte also besser zu anderen Maßnahmen greifen. Aber zu welchen?

 

Rechtzeitig vorbeugen

Wo es keine Mücken gibt, müssen sie nicht bekämpft werden. Deshalb solltest Du ihre Vermehrung rechtzeitig verhindern. Dazu musst Du wissen, dass sich die Plagegeister in stehenden Gewässern entwickeln. Willst Du sie daran hindern, dann legst Du am besten ihre Brutstätten trocken oder machst sie unzugänglich. Das können mit Regenwasser vollgelaufene Blumentöpfe sein, aber auch Wasserreservoire wie Vogeltränken. Du solltest also Deinen Balkon oder Deine Dachterrasse nach solchen Sammelbecken absuchen. Bist Du fündig geworden, hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder schüttest Du das Wasser weg oder Du deckst die Behälter so ab, dass keine fortpflanzungswilligen Mücken hineingelangen.

Wasser mit schwimmenden Blättern

Die richtige Kleidung anlegen

Das verringert zwar das Risiko, von Mücken gestört und gestochen zu werden, schließt es aber nicht aus. Vor allem, wenn Du an lauen Abenden leicht bekleidet viel Angriffsfläche bietest. Der beste Schutz dagegen sind langärmlige Hemden und lange Hosen aus festem Stoff. Der sollte hell sein, weil die Blutsauger sich lieber auf dunklen Flächen niederlassen. Enganliegende Textilien sind zu meiden, da sie direkt auf der Haut liegen. Das erleichtert den Mücken das Zustechen mit ihren kurzen Rüsseln. Eine besonders neuralgische Stelle sind die Fußknöchel. Die Plagegeister schlagen nämlich bevorzugt an unteren Körperpartien zu. Dagegen helfen lange Strümpfe. Willst Du auf Nummer sichergehen, dann ziehst Du sie über die Hosenbeine. Optisch ist das zwar nicht der Hit, aber allein oder in trauter Runde auf dem Balkon sollte das nicht so schlimm ein. Es gibt übrigens im Fachhandel und in Online-Shops spezielle, mückendichte Kleidung.

 

So „verduften“ Mücken

Während die Kleidung eher eine passive Verteidigungsstrategie ist, setzen verschiedene Hausmittel auf eine andere Taktik, um Mücken zu vertreiben. Zum Beispiel mit Düften. Mücken reagieren nämlich auf die Ausdünstungen von Menschen. Dazu gehört zum einen Kohlendioxid in der verbrauchten Atemluft, zum anderen gelten Parfüms mit süßlichen Noten sowie Schweiß als regelrechte Lockstoffe. Willst Du letztere Risikofaktoren minimieren, dann legst Du zum Beispiel kein blumiges Eau de Toilette auf und stellst dich vor dem abendlichen Aufenthalt auf dem Balkon unter die Dusche. Die Atmung allerdings lässt sich nicht einstellen. Da hilft es nur, den Geruch von Kohlendioxid zu überdecken.

Als besonders geeignet gelten die Dämpfe ätherischer Öle. Kleine Mengen davon werden auf Kerzen geträufelt oder in Schalen erhitzt, sodass sie durch die Umgebung wabern. Dafür bieten sich Lavendel, Eukalyptus und Kampfer an. Mittlerweile gibt es auch Kerzen, die Anti-Mücken-Düfte verströmen. Unter anderem mit den Noten:

  • Zitrone

  • Sandelholz

  • Zeder

  • Bergamotte

  • Zimt oder

  • Neem

Ein regelrechter Klassiker der Hausmittel, die Mücken vertreiben: Eine Zitrone halbieren und mit einigen Gewürznelken spicken. Auch dann steigen ätherische Dämpfe auf, die die Plagegeister in die Flucht schlagen. Ein ähnlicher Effekt wird auch bestimmten Pflanzen nachgesagt. So sollen Mücken die Nähe von folgenden Gewächsen nicht mögen.

  • Katzenminze

  • Tomaten

  • Zitronenmelisse

  • Romarin

  • Thymian

  • Basilikum

  • Wermutkraut

Auch eine frische Brise hilft, Mücken zu vertreiben. So kannst du mit einem laufenden Ventilator auf dem Balkon die Blutsauger auf Abstand halten.

brennende rote Teelichter

DEET: Reizende Chemie

In Apotheken und Drogerien gibt es eine Vielzahl von Sprays und Tinkturen zum Einreiben. Manche enthalten jedoch starke Gifte, wie DEET. Die wehren zwar zuverlässig Mücken ab, sind aber auch für Menschen nicht ungefährlich. So reizen die Mittel zuweilen die Haut, die Augen oder auch die Lunge. Sogar, wenn es nicht zu Beschwerden kommt, fühlt sich mancher mit dem chemischen "Kampfstoff" unwohl. Dann doch lieber auf Hausmittel zurückgreifen.

 

Gestochen – und nun?

Das Nervige an Mücken ist nicht unbedingt ihr Sirren und auch nicht der Stich, der dank eines Narkosemittels im Mückenspeichel praktisch nicht zu spüren ist. Viel schlimmer ist, dass die gestochenen Stellen früher oder später anschwellen, sich röten und vor allem zu jucken beginnen. Kratzen verschafft nur kurzzeitige Linderung. Auf Dauer führt es durch die Reizung der Haut nur zu verstärktem Juckreiz und im schlimmsten Fall zu Entzündungen durch eingebrachte Bakterien. Deshalb: Hände weg vom Mückenstich!

Was also tun? Kühlen. Am besten mit Speichel. Der ist nicht nur jederzeit verfügbar, sondern erfüllt darüber hinaus eine Doppelfunktion. So kühlt er beim Verdunsten die Haut und er hilft gegen den Schmerz. Er enthält nämlich Antihistamine, die zumindest für kurze Zeit gegen das Histamin in den Quaddeln wirken. Mit diesem Stoff reagiert die körpereigene Abwehr auf den Speichel der Mücken.

Neben einem Betäubungsmittel besteht der Mückenspeichel aus verschiedenen Proteinen. Gegen sie hilft nicht Kühlen, sondern Hitze, denn sie zersetzen sich ab einer Temperatur von 45 Grad Celsius. Tipp: Heißes Wasser oder ein erhitzter Löffel für einige Sekunden auf dem Stich, führen zu dem gewünschten Effekt. Dieses Vorgehen hat eine durchschlagende Wirkung und beendet den Juckreiz mindestens für einen Tag oder sogar dauerhaft. Allerdings ist dabei Vorsicht geboten, damit es nicht zu Verbrennungen oder Verbrühungen kommt. Sicherer sind handliche Spezialgeräte. Sie erhitzen Mückenstiche für wenige Sekunden auf die optimale Temperatur. Und beenden so das Martyrium.