Wie man selbst einen Bonsai zieht

Wie man selbst einen Bonsai zieht

Der einfachste Weg, einen Bonsai selbst zu ziehen, ist wohl einen Steckling zu nehmen. So kannst Du, gegenüber der Samenaussaat, 1-3 Jahre sparen. Für den finalen Bonsai bedarf es aber noch einige Jahre an Pflege und Geduld.

Vom Steckling zur Bonsaipflanze

Für Bonsais sind eigentlich alle mehrjährigen und verholzenden Pflanzen geeignet. Der Nährstoffbedarf und die Umgebung sind bei den kleinen wie auch bei den großen Pflanzen gleich.

Entweder hast Du schon einen Bonsai und nimmst von diesem ein Steckling oder Du gehst raus in den Garten und suchst Dir aus was Dich reizt. Gut für Stecklinge sind kurze, schon leicht verholzte Zweige.

Nimm einen kleinen Pflanztopf und mische ein luftiges Substrat, welches auch viel Wasser speichern kann, dann stecke den Steckling in die Erde. Um die Wurzelbildung zu fordern ist es wichtig, nicht zu viele Nährstoffe im Substrat zu haben. Des Weiteren sollte der Steckling auch nicht zu viele Blätter haben, da diese die wichtige Flüssigkeit schnell verdunsten.

Ein Mini-Gewächshaus, improvisiert und selbstgemacht oder gekauft, wird dem Steckling beim Wurzelntreiben helfen. Auch Bodenwärme und Tageslicht sind behilflich. Gieße nun häufig aber gib Acht, dass Du die kleine Pflanze nicht ertränkst.
Wenn alles gut verläuft dann hat Dein Steckling nach ca. 6 Wochen viele helle, dünne Wurzeln getrieben.

Jetzt ist es Zeit den Trieb in einen Teichkorb zu Pflanzen. Durch die offene Gestaltung des Teichkorbes und die Wahl eines ebenfalls luftigen Substrats streben die Wurzeln in Richtung Licht, so gewinnt der Wurzelballen rasch an Größe. Der Stamm wird ebenfalls dicker und gewinnt an Kraft, zwar würde dies auch im Beet schnell voran gehen, jedoch behält man im Teichkorb eher die Kontrolle über die Gestaltung.
Beschneide den jungen Baum nicht zu viel, spare Dir das auf und lass ihn erstmal wachsen.
Pflanze ihn im 2-Jahresrythmus um und beschneide in diesem Zug auch die Wurzeln um etwa ein Drittel – mache dies gleichmäßig, so bleibt der Baum stabil und er wächst nicht zu viel. Die Pfahlwurzeln sollten immer komplett entfernt werden, diese wären später in der Bonsaischale störend.

Hat Dein junger Baum nach einigen Jahren die gewünschte Größe und Stammdicke erreicht, dann kannst Du ihn in eine Bonsaischale setzen und jetzt darfst Du Ihn auch Bonsai nennen –
Bon steht für „kleiner Baum“ und sai für „in einer Schale“.
Wenn Du so weit gekommen bist, bist Du der Bonsaikultur sicher schon verfallen, Du hast dich schon mit Fachliteratur, Foren und Blogs auseinandergesetzt und Begriffe wie Formschnitt, Drahten und Bonsaidünger sind Dir bereits bekannt.
Wir wünschen Dir mit Deinem Bonsai nun weiterhin gutes Gelingen.